Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Die Intracytoplasmatische Spermieninjektion ist eine spezielle Methode der IVF-Therapie. Bei Paaren, bei denen beim Mann eine hochgradige Verminderung der Samenqualität vorliegt, ist davon auszugehen, dass eine Befruchtung mittels der normalen-konventionellen IVF-Methode nicht mehr erfolgversprechend ist. Bei diesen Paaren wird daher die ICSI-Methode empfohlen. Eine ICSI-Therapie kann auch notwendig werden, wenn bei einer normalen IVF-Behandlung keine Befruchtung eingetreten ist.

Bei der ICSI-Methode wird nach der Eizellentnahme (Punktion) das Sperma nicht zu den Eizellen in die Kulturschale gegeben, wie bei der  konventionellen IVF-Methode, sondern unter dem Mikroskop wird mit Hilfe einer sehr feinen, hohlen Glasnadel direkt je ein Spermium in jede Eizelle injiziert. So wird die Befruchtungsrate der Eizellen deutlich erhöht und damit die Therapie auch Paaren ermöglicht, bei denen beim Mann eine hochgradige Verminderung der Samenqualität vorliegt.

Für das Paar bleibt der Ablauf der Therapie der selbe wie bei der IVF-Therapie. Der wesentliche Unterschied zur konventionellen IVF-Methode besteht nur in einem zusätzlichen Arbeitsschritt im Labor. Eizellgewinnung und Embryotransfer erfolgen am Standort Dortmund. Die Chance auf eine Schwangerschaft entspricht denen einer konventionellen IVF-Behandlung und beträgt pro Behandlungszyklus ebenfalls 20 bis 40 Prozent.

In Deutschland müssen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für eine künstliche Befruchtung mittels ICSI nur tragen, wenn bestimmte festgelegte Grenzwerte in 2 nach WHO-Empfehlungen durchgeführten Spermiogrammen erfüllt werden. Die zwei Spermiogramme. Diese Spermiogramme sollten einen Abstand von 8-12 Wochen aufweisen. Weiteres zu Spermiogrammen ist unter Spermiogramm zu finden. Zudem muss eine Untersuchung bei einem Andrologen erfolgen. Weiteres zur Kostenübernahme der Krankenkassen ist unter Kostenübernahme zu finden.

Vor Beginn einer ICSI-Therapie wird eine genetische Beratung und Chromosomenanalyse beider Partner empfohlen. Hintergrund dieser Empfehlung ist das statistisch häufigere Vorkommen von Chromosomenanomalien bei Kinderwunschpaaren. Die Chromosomenanalyse wird nach der Beratung aus einer Blutprobe durchgeführt, das Ergebnis liegt nach etwa vier Wochen vor.

Eine ICSI-Therapie wird empfohlen bei:

  • Hochgradig verminderter Samenqualität
  • Ausbleiben der Befruchtung bei einer In-vitro-Fertilisation

Wörterbuch

ICSI = Intracytoplasmatische Spermieninjektion
Cytoplasma = Inhalt/Inneres einer Zelle
Chromosom = Träger der Erbinformation im Zellkern
Anomalie = Abweichung, Regelwidrigkeit