Donogene Insemination
Wenn weder im Ejakulat noch im Hodengewebe bewegliche Spermien nachweisbar waren, besteht für den Mann leider keine Aussicht, ein genetisch eigenes Kind zu bekommen. Für diese Paare kommt eine Insemination mit Spendersperma in Frage. Das verwendete Sperma stammt aus Samenbanken von gesunden Spendern und wird anhand der Merkmale des Mannes (z. B. Aussehen, Körpergröße, Gewicht, Haut-, Haar- und Augenfarbe, Blutgruppe ) von der Samenbank ausgesucht. Lagerung und Versand erfolgen tiefgefroren in flüssigem Stickstoff. Zum Zeitpunkt des Eisprungs wird der Spendersamen aufgetaut und in die Gebärmutter übertragen. Dies geschieht mit einer Spritze und einem dünnen Plastikschlauch (Katheter). Die Insemination ist schmerzfrei und findet am Standort Dorsten statt.
Diese Methode wird nur für verheiratete Paare angeboten. Bereits vor Beginn der Therapie wird durch eine notarielle Beglaubigung die gemeinsame Elternschaft anerkannt, der Ehemann wird der rechtliche Vater des Kindes. Seit dem 1. Juli 2018 ist das neue Samenspenderregistergesetz in Kraft getreten (SaRegG, Gesetz zur Regelung des Rechts auf Kenntnis der Abstammung bei heterologer Verwendung von Samen). Es regelt die Schaffung eines Samenspenderregisters, sowie die Auskunftserteilung an Personen, die nach einer Samenspende geboren wurden, ab dem 16. Lebensjahr.
Donogene Inseminationen werden nicht von den Krankenkassen übernommen. Die Schwangerschaftsraten dieser für die Frau kaum belastenden Behandlung liegen pro Zyklus bei ca. 10- 15 Prozent. Erfahrungen zeigen, dass entgegen aller Vorurteile die meisten Kinderwunschpaare mit Ihrer Entscheidung für diese Behandlung sehr zufrieden sind.
Donogene Inseminationen sind möglich bei:
- Azoospermie
- fehlendem Nachweis von Spermien im Hodengewebe (TESE)
- ggf. mehreren erfolglosen ICSI-Behandlungen
Wörterbuch
donare = lateinisch schenken, beschenken
Donor = Spender
donogene Insemination = Insemination mit Spendersperma
Azoospermie = Fehlen von Spermien im Ejakulat
Ejakulat = Samenflüssigkeit
TESE = Testikuläre Spermienextraktion = Hodenbiopsie = operative Entnahme von Hodengewebe